Fotos: knallgrün / photocase.de
Schon einmal darüber nachgedacht, eine Auszeit vom Job zu nehmen? Bis vor Kurzem konnte ich mir das persönlich nicht vorstellen. Vor 13 Jahren fand ich meine Berufung in der Public Relations. Über all die Jahre hatte ich immer Spaß und Freude an dem Job. Egal ob ich auf Unternehmen- oder Agenturseite gearbeitet habe. Eine Auszeit war für mich gleichbedeutend mit „den beruflichen Anschluss verlieren“. Wie würde das denn im Lebenslauf aussehen, wenn sich da auf einmal eine Lücke auftut? Was denkt mein Umfeld von mir? Unterstellen sie mir ein Burnout? Es ist schon erschreckend wie viel kostbare Zeit man verschenkt, weil man Sorge darüber hat, was die Leute von einem denken. Das hat sich zu Beginn bestimmt auch XING-Chef Thomas Vollmoeller gedacht, bevor er sich in sein Sabbatical verabschiedete.
2016 allerdings bot sich mir die Gelegenheit, im Rahmen eines Abfindungsprogramms, in meiner ehemaligen Firma freiwillig auszuscheiden. Im Gegenzug gab es ein Abfindungspaket. Es wurden Freiwillige gesucht und nach langen Gesprächen mit meinem Mann, entschied ich mich diese Gelegenheit wahrzunehmen. Nach einem letzten großartigen PR-Event und einer tollen Abschiedsfeier war ich zack .. draußen. In den ersten 14 Tagen fühlte sich die neue Freiheit an wie Urlaub. In Gedanken ständig im Job, der ja gar nicht mehr meiner war, und bei den Kollegen, die mittlerweile zu meinen Ex-Kollegen gehörten. Es brauchte einige Wochen, bis ich verstanden hatte, dass ich „raus“ war. So wie ich es wollte.
Interessant war, dass sich das Umfeld mit meiner neuen Freiheit in Teilen überfordert fühlte. Die Menschen, die wussten, dass ich eine Auszeit nahm, fragten ständig, wie es bei mir weitergehen wird. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Antwort darauf, geschweige denn ein PR-Wording in der gedanklichen Schublade. Sie gaben mir das Gefühl, dass ich doch nicht einfach so NIX machen könnte. Man muss einen Plan (B) haben und kann nicht planlos seinen Lebenslauf verstauben lassen. Frei nach dem Motto: Das Hamsterrad darf nicht stillstehen.
Neue Leute, die ich kennenlernte, zeigten sich verwundert, wenn sie nach meinem Beruf fragten und die Antwort lautete: „Eigentlich bin ich PR-Beraterin. Allerdings gönne ich mir momentan eine Auszeit, um zu reisen.“ Es gab nur ein paar Bekannte und Freunde, die sagten: „Du machst alles richtig. Das wünsche ich mir auch.“ Vielleicht haben das viele gedacht aber nur wenige sprachen es aus. Manche nannten mich sogar „mutig so einen Schritt zu gehen“. Das klang als hätte ich mir vorgenommen, nie wieder zu arbeiten, um künftig als Aussteiger-Hippie auf einer einsamen Insel zu leben. So oder so war es nicht relevant, was andere darüber dachten und urteilten. Wichtig war nur, dass ich mit meiner Entscheidung nachts gut schlafen konnte. Und das ging sehr gut.
Nach den ersten acht arbeitsfreien Wochen, war ich im neuen Modus angekommen und plante zusammen mit meinem Mann einen 10-wöchigen USA Road Trip. Einmal die Road 66 fahren plus diverser Abstecher quer durch die Staaten. Wir packten unsere sieben Sachen und flogen inklusive Hund in die USA. Dort erlebten wir die Zeit unseres Lebens. Was für ein Luxus, ohne Zeitdruck zu reisen, Menschen zu treffen, neue Orte erleben zu dürfen! Diese Freiheit zu tun was man möchte - keinen Zeitplan, keinen Leistungsdruck, keine Telefonate, abgeschnitten von Freunden und Familie. Es war eine unbeschreiblich tolle Zeit! Wir hielten einige Momente auf Instagram und Facebook fest und gaben so digitale Rauchzeichen von uns. Wie Nomaden eroberten wir mit dem Auto Staat für Staat.
Ausgeglichen und dankbar kehrten wir nach den 2,5 Monaten schweren Herzens zurück in die Heimat. Der einzige, der sich auf zu Hause freute war der Hund. Mein Mann und ich zehren noch heute von der Reise und den Eindrücken. Und siehe da: Mit der Zeit des Einlebens in „Good Old Germany“, sprang der berufliche Geist von ganz alleine wieder an. Wie Dornröschen wurde er wachgeküsst und offenbarte den neuen Abschnitt - ohne Druck von innen oder gar von außen. Und so fing ich an, meine Selbstständigkeit in Angriff zu nehmen und alles entsprechend in die Wege zu leiten.
Ich kann jedem solch eine Erfahrung nur ans Herz legen. Sich eine (kreative) Auszeit zu gönnen, ist Balsam für die (berufliche) Seele. Man muss dafür auch nicht unbedingt kündigen. Mittlerweile haben einige Arbeitgeber erkannt, dass sogenannte Sabbaticals eine Bereicherung für das Arbeitsklima sein können. Am Ende des Tages arbeiten wir um zu leben. Es wäre wünschenswert, wenn berufliche Auszeiten mehr und mehr an Normalität gewinnen würden. Und man mag sich wundern aber das Hamsterrad läuft auch ohne dich von ganz alleine weiter.
Unter folgenden Links habe ich ein paar hilfreiche Tipps zum Thema „Sabbatical“ zusammengesucht. Traut euch ;-)
http://karrierebibel.de/sabbatical/
http://www.arbeitsratgeber.com/sabbatical/
Die Weihnachtszeit naht und somit auch die Gelegenheit anderen eine Freude zu machen. In diesem Jahr sammelt das Café H.18 (Herzogstraße 18, 40217 Düsseldorf) im Rahmen einer Nachmittagsveranstaltung am 23. Dezember um 15.00 Uhr Spenden zugunsten des Tierschutzvereins Düsseldorf und Umgebung e.V. 1873. Frau Monika Piasetzky (Vorsitzende des Vereins) wird einen Einblick in die Arbeit des Tierschutzes geben und berichten, wie der aktuelle Stand der im November geretteten Katzen ist. Ebenfalls dabei der Landtagsabgeordnete der Partei Bündnis90/Die Grünen, Stefan Engstfeld.
Gerade in den letzten Wochen hat der Tierschutzverein Großartiges geleistet und über fünfzig Katzen aus einer Hoarder-Wohnung in Düsseldorf herausgeholt. Die verwahrlosten Tiere werden momentan im Tierheim an der Rüdigerstraße in Rath aufgepäppelt und suchen ab Januar neue Familien. Der Fall berührte auch Susanne Willer, Eigentümerin des Café H.18 in Friedrichstadt. „Gerade zur Weihnachtszeit spenden Menschen für viele etablierten Einrichtungen. Ich finde es wichtig, dass die nicht so prominenten Vereine ebenfalls gefördert werden“, erklärt die Düsseldorferin. „Der Tierschutz und die ehrenamtlichen Helfer kommen in meinen Augen oftmals zu kurz. Deshalb möchte ich sie gerne unterstützen.“ Im Rahmen der Nachmittagsveranstaltung sind alle Düsseldorfer eingeladen dabei zu sein, um bei Kaffee, Kuchen und Glühwein mehr über die Arbeit des Tierschutzes zu erfahren.
Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Düsseldorf und Umgebung e.V. 1873, Monika Piasetzky, hofft auf viele interessierte Gäste und freut sich über das Engagement des H.18: „Wir sind dankbar für jede Spende. Neben Geldspenden freuen wir uns auch über Sachspenden wie beispielsweise Futter, Decken oder Spielzeug für die Tiere.“
Für eine vorweihnachtliche Stimmung sorgt Stefan Engstfeld, Landtagsabgeordneter der Partei Bündnis90/Die Grünen. Er möchte ebenfalls helfen und wird an diesem Nachmittag für die Gäste Weihnachtsgeschichten vorlesen. „Das Thema Tierschutz liegt mir sehr am Herzen. Das Tierheim und der Verein gehören seit 1873 zu Düsseldorf und sorgen 365 Tage im Jahr für die bestmögliche Versorgung der Tiere. Da kann man auch mal „Danke“ sagen“, so Engstfeld.
Düsseldorf, 06. Dezember 2016